"Anecdotal evidence by credible witnesses, especially when they describe similar observations, is data."

Garry P. Nolan,

27. April 2023

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Never get lost

Über UFO-Skeptiker, UFO-Gläubige und den Umgang mit Informationen

„Die Existenz von Flugobjekten mit Eigenschaften, die zurzeit niemand auf Erden herstellen kann, ist durch millionenfache visuelle und instrumentelle Beobachtungen in aller Welt so einwandfrei gesichert, dass die Akzeptanz ihrer Existenz allein eine Angelegenheit der Information ist.“ - so schrieb der renommierte UFO-Phänomen-Forscher und Physiker Illobrand von Ludwiger in der Einleitung seines Buches UFOs - Die unerwünschte Wahrheit. Und in der Tat geht es bei den gut informierten, seriösen und wissenschaftlich ausgebildeten UFO-Phänomen-Forschern schon lange nicht mehr um die Frage „Gibt es UFOs?“ Vielmehr geht es darum herauszufinden, was oder wer hinter diesem Phänomen steckt, welche Technologien die unidentifizierbaren Flugobjekte möglicherweise antreiben, wie das Phänomen unsere Mythen, Überzeugungen und religiösen Vorstellungen beeinflusst, und was wir daraus lernen können. Dabei sind nicht wenige Forscher der extraterrestrischen Hypothese (ETH) gegenüber aufgeschlossen und manche mutmaßen sogar, dass es sich bei den Insassen der UFOs um Dimensionsreisende (vgl. Vallée: Dimensionen) oder sogar um Zeitreisende handeln könnte (vgl. von Ludwiger: Unidentifizierte Flugobjekte über Europa). In diesem Zusammenhang sollte vielleicht erwähnt werden, dass zu den UFO-Phänomen-Forschern - neben den der Öffentlichkeit bekannten, wie etwa Jacques Vallée, Mark Rodeghier oder Robert Hastings - auch eine ganze Reihe Wissenschaftler zählen, die anonym bleiben möchten aus Angst davor, ausgegrenzt oder lächerlich gemacht zu werden oder ihren Job zu verlieren. Leider wird das UFO-Phänomen von den Mainstream-Wissenschaften immer noch nicht ausreichend ernst genommen - mit den entsprechenden Konsequenzen für diejenigen Wissenschaftler, die ihr Interesse daran öffentlich machen.

 

UFOs, Außerirdische, andere Dimensionen - das klingt wie Science Fiction! Doch ein Blick auf die Fakten zeigt, dass nicht die UFO-Phänomen-Forscher eine falsche Wahrnehmung der Realität haben, sondern die breite Masse der Bevölkerung, die aus Bequemlichkeit, aus Angst vor den Konsequenzen oder aufgrund falscher bzw. unvollständiger Informationen seitens der zuständigen offiziellen Stellen und der Medien das Thema ablehnt oder ausblendet (vgl. z.B. Was sahen zivile Augenzeugen der UFO-Drohnen über Frankreichs Kernkraftwerken?). Auch ist es nicht so, dass die entscheidenden Fakten und Beweise ausschließlich den Geheimdiensten, den Militärs oder Verantwortlichen aus der Politik zugänglich sind. Ganz im Gegenteil: Das Internet ist voll von soliden Informationen über das UFO-Phänomen und zusätzlich gibt es zahlreiche seriöse und hervorragend recherchierte Bücher und Fachzeitschriften-Artikel über das Thema. Die Kunst allerdings ist es - insbesondere bei der Bewertung der Informationen, die man im Internet findet -, die brauchbaren herauszufiltern und dabei nicht in einem Durcheinander von Fälschungen, Gerüchten und Dummheiten verloren zu gehen. Tatsächlich gibt es im Internet eine große Menge an „verborgenen Informationen“ - jene, auf die man erst stößt, wenn man sich durch die Flut der Belanglosigkeiten hindurchgekämpft hat, die sich beim Eintippen des Wortes „UFO“ aus der Suchmaschine ergießt. Es braucht viel Zeit und Geduld, sich auf die Reise zu den echten und brauchbaren Informationen zu begeben - und so sei es den Massen verziehen, dass sie auch heute noch so ahnungslos und uninformiert sind!

 

Neben den Medien tragen die ideologischen UFO-Skeptiker in nicht unerheblichem Maße zum Aufrechterhalten dieser Uninformiertheit bei (vgl. Gemeinsame Presseerklärung von MUFON-CES, DEGUFO und Exopolitik Deutschland von 2007; PDF-Download). Bei den ideologischen UFO-Skeptikern handelt es sich um die „Aufklärer“ und „Entmystifizierer“, die „Ungläubigen“ unter den Ufologen. Sie leugnen das UFO-Phänomen aus Prinzip. Ihre Motive sind dabei - genau wie ihre Argumentation - oft nur schwer nachzuvollziehen. Sicherlich handeln einige von ihnen aus der tiefen Überzeugung, einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, indem sie über bestehenden „Irrglauben“ aufklären. Manche UFO-Skeptiker haben aber jahrelange Erfahrung in der UFO-Forschung und die gut dokumentierten und belegten UFO-Sichtungen wie etwa die Belgische UFO-Welle oder die oben vorgestellten Drei klassischen Fälle sind ihnen sicherlich gut bekannt. Trotzdem präsentieren sie den Medien oft scheinbar einfache, konventionelle Erklärungen und leiten damit bewusst die Öffentlichkeit in die Irre, die natürlich diese Erklärungen dankbar und erleichtert aufnimmt: „Es gibt also doch keine UFOs! Ich habe es ja immer gewusst!“

 

In vielen Fällen konnten die beteiligten UFO-Phänomen-Forscher zeigen, dass sich die betreffenden UFO-Skeptiker nie mit den Fakten auseinandergesetzt oder die Zeugen selbst befragt haben. Eine Ferndiagnose vom Schreibtisch aus reichte den Skeptikern und auch manchen Medien, denn es war ja ohnehin schon vorher klar, dass es UFOs nicht gibt! Als Beispiel sei hier die bereits oben erwähnte Belgische UFO-Welle genannt, eine Massensichtung mit unglaublichen Begegnungen, die von der SOBEPS, der ‚Belgischen Gesellschaft zur Erforschung von Weltraumphänomenen’, in dem 700-seitigen Dossier UFO-Welle über Belgien sehr eindrucksvoll dokumentiert und analysiert wurde. „Informierte Experten meiden die Diskussion mit Skeptikern nicht deswegen, weil sie ‚unterliegen’ könnten, sondern weil kein Wissenschaftler permanent gezwungen sein möchte, sich gegen unsachliche, ins Persönliche übergreifende und auch inkompetente Kritik zu wehren und sein Faktenwissen ständig verteidigen zu müssen.“ (Kaufmann in: von Ludwiger: UFOs - Zeugen und Zeichen, S. 10)

 

Zu den leicht verdaulichen Erklärungen der UFO-Skeptiker gehören unter anderem Landelichter von Hubschraubern, geheime US-Tarnkappenflugzeuge, chinesische Himmelslaternen oder auch mal ein entfernter Leuchtturm, der in der Nacht durch die Bäume schimmert. Es gab Fälle, in denen bewusst verschwiegen wurde, dass die Objekte sich völlig geräuschlos in niedriger Höhe bewegten - was Hubschrauber und F-117-Tarnkappenbomber eindeutig nicht tun. Sehr beliebt ist auch die leuchtende Venus, die oft als Erklärung herangezogen wird, um das UFO-Phänomen wegzudiskutieren. Sind solche „Erklärungsmodelle“ erst einmal im Umlauf, halten sie sich oft jahre- oder jahrzehntelang und werden immer wieder unkritisch übernommen und weiter verbreitet. (Auf die Argumentationslogik der ideologischen UFO-Skeptiker wird im Exkurs 3 näher eingegangen.)
 
Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht hier nicht um die Fälle, bei denen sich hinterher herausgestellt hat, dass es sich tatsächlich um Himmelslaternen, Flugzeuge oder hell leuchtende Sterne handelte! Natürlich gibt es diese - und zwar in Hülle und Fülle! Hier geht es um UFOs 'im engeren Sinne' (vgl. Drei klassische Fälle sowie Exkurs 1 - UFO-Klassifikation) - also Sichtungen, bei denen unidentifizierbare materielle Objekte oder Lichtphänomene beobachtet wurden und bei denen auch nach eingehender Analyse der Daten und gewissenhafter Abwägung der Zeugenaussagen kein natürliches oder vom Menschen gemachtes Phänomen gefunden werden konnte, das den Vorfall hätte erklären können.

 

Area 51, Dulce,  Majestic 12, Hangar 18, Ummo, Paul Bennewitz, John Lear, Bob Lazar, Bill Moore, Linda Moulton Howe, Robert Dean, Timothy Good, Michael Salla, Steven Greer, Richard Dolan, Jaime Maussan, Paul Hellyer, Clifford Stone, Philip Corso - über diese Namen und noch einige weitere stolpert man früher oder später, wenn man sich intensiver beginnt, mit dem UFO-Phänomen zu beschäftigen (vgl. z.B. Kevin Randle: Exopolitics; PDF-Download). Sie befinden sich am oberen Ende einer Skala, deren unteres Ende die Erklärungsmodelle der Skeptiker bilden. Hinter diesen Namen stecken „unglaubliche Informationen“, „sensationelle Enthüllungen“, „schreckliche Wahrheiten“ und das sich ewig wiederholende Versprechen, dass die Regierung in Kürze all ihre UFO-Geheimnisse preisgeben wird. Was dann folgt ist - nichts! Und wenn man beginnt zu recherchieren, wenn man versucht, die Informationen zur Quelle zurück zu verfolgen, Daten aus erster Hand zu erhalten, direkte Beweise zu finden, Dokumente auf ihre Echtheit hin zu überprüfen, stößt man wiederum ins Leere! Jacques Vallée analysiert diese Welt im Spiegelkabinett, die Welt der Pseudoinformationen, Naivitäten, Lügen und gezielten Desinformationen äußerst brillant in seinem Buch Enthüllungen. Es gehört zur Pflichtlektüre für all diejenigen, die sich ernsthaft mit dem UFO-Phänomen auseinandersetzen wollen. Vielen wird ein großer Schock beim Lesen des Buches nicht erspart bleiben - sie werden ihren persönlichen Mythos zerstört sehen und sich frustriert und enttäuscht von dem ganzen Thema abwenden, entweder weil sie zu der Überzeugung gelangen, dass Vallée recht hat, oder weil das Buch sie zutiefst verwirrt und sie nicht mehr unterscheiden können, was Realität und was Fiktion ist. Für diejenigen, die über ein gewisses Talent im Analysieren und Einordnen von Informationen verfügen, wird das UFO-Phänomen an dieser Stelle erst richtig spannend - und die Entdeckungsreise wird noch einmal neu beginnen...


Vallée legt in seiner Analyse offen, dass die amerikanischen (und sicher auch andere) Geheimdienste in der Tat ein Spiel mit vielen leichtgläubigen Ufologen gespielt haben - und immer noch spielen - und versucht haben, sie für eigene Zwecke auszubeuten oder mit der Aussicht auf sensationelle Informationen zu ködern. Viele haben sich ködern lassen und sich im Spiegelkabinett verfangen - in der tiefen Überzeugung, dass die Informationen, die sie erhalten haben, wahr sind (vgl. beispielsweise Robert Hastings: MJ-12 - The hoax that quickly became a disinformation operation; PDF-Download). In einigen Fällen nagten jedoch Zweifel an den Ufologen, Existenzen wurden zerstört und sogar Menschen in den Selbstmord getrieben, wie etwa im Fall des Morris K. Jessup. Doch was ist der Grund für dieses Spiel der Geheimdienste? Vielleicht sollte man die Frage einfach anders formulieren: Wie kann man am leichtesten ein Geheimnis hüten? Indem man durch das Fälschen von Dokumenten, Videos und Fotos und das Erschaffen von 'Zeugen' und 'Informanten' falsche Informationen streut und Verwirrung und Streit unter den UFO-Forschern stiftet und ihre ganze Zunft in Misskredit bringt. Am Ende bleibt nichts übrig als ein trauriger Haufen 'UFO-Gläubiger', die dem Spott der Medien und der Öffentlichkeit preis gegeben wurden und die jegliches Vertrauen verspielt haben.

Doch es bleibt noch eine letzte Frage: Was wollen die Geheimdienste um jeden Preis geheim halten? Haben wir hier nicht wieder nur eine Verschwörungstheorie, die sich letztendlich in Luft auflösen wird? Was tatsächlich von der Öffentlichkeit fern gehalten werden soll, ist eine ganz einfache und ebenso erstaunliche Wahrheit: Die Regierungen, Geheimdienste und Militärs haben zwar Unmengen an Daten über das UFO-Phänomen - und es gibt auch geheime Gruppen, die sich intensiv damit beschäftigen (vgl. Einleitung sowie Lacatski, Kelleher & Knapp: Skinwalkers at the Pentagon) -, doch erklären können sie das Phänomen genauso wenig wie wir. Daten anzuhäufen bedeutet nicht automatisch, sie auch zu verstehen! Und wie sollten die Regierungen der Öffentlichkeit erklären, dass das UFO-Phänomen den Luftraum souveräner Staaten verletzt, Menschen mit Lichtstrahlen beschießt, mit Abfangjägern Katz und Maus spielt, ungehindert über militärischen Sperrgebieten herumfliegt und die Militärs keinerlei Kontrolle haben? Das ist in der Tat eine schreckliche Wahrheit! Das einzige was bleibt, ist zu akzeptieren, dass es sich um ein reales physisches Phänomen handelt, das sich merkwürdig elusiv verhält und es immer wieder schafft, sich uns zu entziehen - gerade wenn wir glauben, dass wir beginnen es zu verstehen.

 

Für Menschen, die sich dem UFO-Phänomen unvoreingenommen nähern möchten, ist es wichtig, die goldene Regel des Journalismus zu beherzigen und zu versuchen, mindestens drei unterschiedliche und voneinander unabhängige seriöse Quellen zu vergleichen und zur Prüfung der Glaubwürdigkeit eines Falles heranzuziehen. Das kostet Zeit, ja natürlich! Aber es lohnt sich und schafft oft eine ganz neue Sicht auf das UFO-Phänomen und ganz allgemein auf die Realität, in der wir leben.

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© Michael A. Landwehr (soweit nicht anders angegeben)