"Anecdotal evidence by credible witnesses, especially when they describe similar observations, is data."

Garry P. Nolan,

27. April 2023

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Die Belgische Welle:

neue Animation - Hude 2007

Diese Seite ist online seit dem 12. April 2012.

UFO-Welle über Belgien

Zwischen 1989 und 1991 ereignete sich im beschaulichen Belgien etwas ganz und gar Außergewöhnliches, das als eine der größten und am besten dokumentierten UFO-Sichtungswellen in die Geschichte eingehen sollte.

 

Die ebenso außergewöhnliche 700-seitige Dokumentation über dieses Ereignis mit dem Titel UFO-Welle über Belgien (UWüB) wurde 1991 von der SOBEPS, der ‚Belgischen Gesellschaft zur Erforschung von Weltraumphänomenen’ veröffentlicht (französische Originalfassung) und bildet die Grundlage für die hier vorgelegte Zusammenfassung.

 

Wann die Belgische UFO-Welle genau begann, lässt sich heute nicht mehr eindeutig nachvollziehen. Eine der ersten interessanten Zeugenaussagen bezieht sich jedenfalls auf den 28. September 1989 (UWüB, S. 77): „Christian W. ist Bild und Tontechniker und interessiert sich für CB-Funk. Am 28. September befindet er sich gegen 20 Uhr mit seinem Wagen in Braine-le-Comet (Provinz Hainaut), als ihm am Himmel plötzlich ein merkwürdiges Passagierflugzeug auffällt. Für ein Flugzeug fliegt es jedoch zu tief, ist absolut geräuschlos und strahlt in horizontaler Richtung drei oder vier sehr helle Lichtbündel ab. Dieses (immer noch nicht identifizierte) Flugobjekt gleicht einem Kegelstumpf mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern. Das UFO sei (als es ihm am nächsten war) kaum höher als 50 Meter geflogen“.

 

Die entscheidenden Sichtungen, die den „offiziellen“ Beginn der Belgischen UFO-Welle markieren, ereigneten sich allerdings erst am Abend des 29. November 1989. Mindestens 125 Fälle wurden bekannt und die sehr hohe Zahl an Sichtungen vollzog sich innerhalb weniger Stunden im Raum Eupen. Berühmt wurden die Zeugenaussagen zweier Gendarmen der belgischen Polizei, die auch vom belgischen und deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden (UWüB, S. 27 ff): Gegen 17:20 Uhr sind die beiden Gendarmen v. M. und N. mit ihrem Streifenwagen auf der N68 Richtung Eynatten unterwegs, als einem der beiden ein „sehr heller Lichtfleck“ neben der Straße auffällt, wo es aber nur Weideland gibt. Sie halten an, kurbeln die Seitenscheibe herunter und sehen in ca. 120 m Höhe ein unbeweglich am Himmel schwebendes Objekt mit der Form eines gleichschenkligen Dreiecks mit 30 bis 35 m breiter Basis. Die Unterseite des Dreiecks ist mit drei riesigen Scheinwerfern versehen, die sich jeweils in den Ecken des Dreiecks befinden und nach unten leuchten. In der Mitte ist ein rotes Blinklicht sichtbar, das ein- bis zweimal in der Sekunde aufblinkt, aber nicht vollständig erlischt, sondern eher einem Umlauflicht gleicht. Das Objekt steht absolut lautlos in der Luft. Als es sich schließlich in Bewegung setzt und langsam die Straße entlang fliegt, verfolgen es die Gendarmen mit ihrem Streifenwagen bis zur Gileppe-Talsperre - die gesamte Sichtung dauert über zwei Stunden. Später am gleichen Abend werden sie noch die Flugmanöver eines weiteren UFOs beobachten.

 

Nach dieser ersten Sichtungswelle, beginnend am 29. November 1989, werden die Sichtungen in den ersten Dezembertagen zunächst wieder abnehmen, um sich dann - gegen Mitte Dezember 1989 - auf fast das gesamte belgische Territorium auszuweiten. Die Welle wird mit regelmäßigen Sichtungen bis Mitte 1991 anhalten - mit einigen weiteren herausragenden Tagen wie etwa dem 11. Dezember 1989 und dem 12. März 1991. Das Phänomen blieb nicht auf Belgien beschränkt: Auch in Deutschland wurden während der Belgischen Welle und danach fliegende Dreiecke beobachtet - und das in nicht unerheblicher Zahl (vgl. von Ludwiger: Unidentifizierte Flugobjekte über Europa, S. 63 ff). Und vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer von ungemeldeten Fällen, denn die Zeugen trauten sich aus Angst vor Hohn und Spott nicht, mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen.

 

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Eine Sichtungswelle noch größerer Intensität, bei der ebenfalls rätselhafte Dreiecke beobachtet wurden, gab es zwischen 1982 und 1995 über dem Hudson River Valley nördlich von New York. Über 7000 Sichtungen wurden dokumentiert. Der berühmte UFO-Phänomen-Forscher J. Allen Hynek hat zusammen mit Philip J. Imbrogno und Bob Pratt darüber ein Buch veröffentlicht mit dem Titel Night Siege: The Hudson Valley UFO Sightings. Eine Analyse des Gesamtphänomens der "Triangular UFOs" findet sich bei David Marler: Triangular UFOs - An Estimate of the Situation.

 

Während der Belgischen UFO-Welle gab es tausende von Sichtungen. Die SOBEPS konnte im Laufe ihrer Untersuchungen 300 Audiokassetten mit Aussagen einiger hundert Zeugen, etwa 650 Interviewprotokolle und 700 von Zeugen ausgefüllte Fragebögen zusammentragen. Dazu kamen Radaraufzeichnungen des Militärs, 10 Foto- und etwa 30 Video-Dokumente, die alle vorbehaltlos und äußerst sorgfältig analysiert wurden. „Aus dieser Masse von Augenzeugenberichten [...] kristallisiert sich das ‚Phantombild’ einer typischen Sichtung heraus. In der Mehrzahl der Fälle ist von drei runden, nicht blendenden und zusammengehörigen Lichtern die Rede, die als ‚Scheinwerfer’ oder ‚Bullaugen’ beschrieben werden und ein gelblich-weißes Licht ausstrahlen. Wenn eine ‚tragende Masse’ sichtbar wurde, handelte es sich um eine Dreiecksform gewisser Stärke mit stumpfen Spitzen. In der Mitte der mit drei weißen Lichtern versehenen Unterseite des Objektes wurde häufig ein kleineres rotes Licht gesehen, das sehr oft mit einem umlaufenden Signallicht verglichen wurde.“ (UWüB, S. 12). In der Regel waren die Objekte völlig lautlos. Es gab aber auch Sichtungen, bei denen sie Geräusche ähnlich denen eines Elektromotors von sich gaben oder in zwei Fällen - beide ereigneten sich am 12. März 1991 - auch ein Geräusch ähnlich dem einer Flugzeugturbine (UWüB, S. 382 ff). In diesen Fällen waren aber wiederum keine starken Luftbewegungen zu spüren, wie es etwa bei einem senkrechtstartenden Flugzeug zu erwarten wäre. Da der Lärm in einer Scheune stärker zu vernehmen war als im Freien, wurde später vermutet, dass es sich um Frequenzen im Ultraschallbereich gehandelt haben könnte, die sich durch Resonanz verstärkt hatten.

 

CG-Rekonstruktion der UFO-Sichtung in Grißheim, 2013 (Fin Handley, 2023).

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Bei einer solch großen Zahl übereinstimmender Aussagen glaubwürdiger Zeugen war es nicht mehr möglich, die üblichen reduktionistischen Erklärungen ins Feld zu führen. Trotzdem geschah dies wiederholt von Seiten der Medien und mancher ideologischer UFO-Skeptiker - und einige dieser „Erklärungsmodelle“ halten sich sogar hartnäckig bis heute. So favorisierten deutsche UFO-Skeptiker als Erklärung etwa einen „schwarzen Baron“, der mit einem leisen, motorisierten Ultraleichtflugzeug nachts unerkannt über Belgien umherflog und UFO-Phänomen-Forscher wie Militärs an der Nase herumführte. Obwohl schon aufgrund der Leistungsdaten und Triebwerksgeräusche und auch aus politischen Gründen auszuschließen, hielt sich ebenso hartnäckig die Hypothese, die USA flögen geheime Missionen mit F-117 Tarnkappenbombern über dem nächtlichen Belgien (UWüB, S. 443 ff). Es gab auch Versuche, einzelne Zeugen und Gruppen von Zeugen zu diskreditieren, indem ihnen Verwechslungen mit leuchtenden Sternen oder AWACS-Flugzeugen, psychische Erkrankungen oder eine Massenhysterie unterstellt wurden. All diese Erklärungsmodelle wirken vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen (s. Einleitung) noch befremdlicher als bereits damals. 2012 wurde in der deutschen Tageszeitung Die Welt (PDF-Download) sogar das Ende der UFO-Forschung ausgerufen und behauptet, die belgischen Sichtungen in der Nacht vom 30. auf den 31. März 1990 könnten auf die Vorbereitung eines Aprilscherzes hindeuten.

 

CG-Rekonstruktion der UFO-Sichtung in Hude, 2007 (Fin Handley, 2023).

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In der Tat war diese denkwürdige Nacht Ende März 1990 der Startpunkt einer beispiellosen Zusammenarbeit der privaten SOBEPS mit dem belgischen Militär, der Gendarmerie und verschiedenen Wissenschaftlern. In dieser Nacht beobachteten mehrere Gendarmen in Wallonisch-Brabant unidentifizierbaren Flugobjekte und zwei F-16 Kampfflugzeuge der belgischen Armee stiegen auf, um sie abzufangen. Sowohl die Jagdflugzeuge also auch die Radarstation in Glons hatten während dieses Einsatzes unidentifizierbare Radarechos auf ihren Bildschirmen, die später von der SOBEPS in Zusammenarbeit mit Radarexperten des Militärs eingehend analysiert wurden. Ein wissenschaftlich eindeutiger Zusammenhang der Radarechos mit den Beobachtungen der Gendarmen ließ sich nicht nachweisen: Wetterphänomene, die Geistersignale erzeugen (sog. „Radarengel“), konnten als alternative Ursache nicht ausgeschlossen werden.

 

Anfang 1994 beschäftigte sich der Physiker August Meessen erneut mit den Radaraufzeichnungen und gelangte zu der Überzeugung, dass es sich tatsächlich um Wetterereignisse gehandelt hatte: Bereiche in der Atmosphäre mit erhöhter Wasserdampfdichte, welche die Radarstrahlen reflektieren konnten (Meessen in von Ludwiger: UFOs - Zeugen und Zeichen, S. 326, sowie Originalarbeit Étude approfondie des mystérieux enregistrements radar des F-16; PDF-Download). Andererseits entdeckte er in den Aufzeichnungen aber auch zwei neue Spuren, die nur durch UFOs erklärt werden konnten (UFOs - Zeugen und Zeichen, S. 327 f): Bei der ersten handelte es sich um einen Teil der Spur, die am 18. März 1990 auf dem Radarbildschirm des nationalen Flughafens Zaventhem erschien. Das Echo tauchte plötzlich auf, bewegte sich sehr schnell und verfolgte einen Zick-Zack-Kurs. Vor Luxemburg änderte es seine Flugrichtung, um einem Flugzeug zu folgen, wobei es sich wiederholt von einer Seite des Flugzeuges zur anderen bewegte. Nach 13 Minuten verschwand das Objekt schließlich vom Radarschirm.

 

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Die zweite ungewöhnliche Spur wurde während des Einsatzes der beiden F-16 Jets aufgezeichnet, aber nicht von deren Bordradaren, sondern von den militärischen Radarstationen in Glons und Semmerzake: Das Objekt erschien plötzlich in der Nähe von Brüssel und verschwand sieben Minuten später wieder. Die Radarspur verlief absolut gradlinig und eine Zeit lang parallel zum Flugweg der beiden Kampfflugzeuge, wobei es zunächst von 900 auf 2000 Meter stieg und schließlich bis auf 4000 Meter. Durch die erneute Analyse der Radardaten kam August Meessen zu der Überzeugung, dass die unidentifizierbaren Objekte der Belgischen Welle  nur sehr schwer vom Radar entdeckt werden konnten, da sie in der Regel in geringer Höhe operierten - unterhalb des Erfassungsbereiches der Radaranlagen - und die gelegentliche Durchquerung des vom Radar erfassten Luftraumes jeweils nur kurze Zeit in Anspruch nahm.

 

Bereits vom 17. bis 19. März 1990 hatte die SOBEPS zusammen mit Wissenschaftlern und Journalisten eine erste private Beobachtungskampagne organisiert. Im Rahmen einer zweiten Kampagne vom 13. bis 17. April 1990, die von der SOBEPS nun gemeinsam mit dem belgischen Militär durchgeführt wurde, stellte das Militär den privaten Forschern den Flugplatz in Lüttich Bierset samt zweier abrufbereiter Flugzeuge mit Piloten und Militär-Fachpersonal, IR-Thermokameras und Nachtsichtgeräten zur Verfügung. Durch ihre besonnene Haltung und ihr streng wissenschaftliches Vorgehen hatte sich die SOBEPS unbestreitbar großes Vertrauen bei den beteiligten offiziellen Stellen erworben. Der Umfang der Kooperation zwischen staatlichen Stellen und der privaten UFO-Forschungsgruppe ist bis heute in der Geschichte der UFO-Phänomen-Forschung einmalig.

 

Ab dem 19. April 1991 organisierte die SOBEPS eine dritte Beobachtungskampagne, an der mehr als 80 Personen beteiligt waren - darunter auch 30 Wissenschaftler. Das belgische Militär stellte Richtfunktürme als Beobachtungsposten sowie Nachtsichtgeräte zur Verfügung. Diese Kampagne dauerte insgesamt drei Wochen. Danach wurde sie ausgesetzt, da bis Juli 1991 die Anzahl der Sichtungen immer weiter abnahm - was letztlich auch das Ende der Belgischen UFO-Welle markierte.

 

Die während der Belgischen UFO-Welle entstandenen Video- und Fotodokumente waren der SOBEPS alle unentgeltlich von den Zeugen zur Verfügung gestellt worden. Das war wichtig für die spätere Analyse, da ausschließlich mit Originalen oder direkten Kopien der Originale gearbeitet werden konnte. Die aufgenommenen Bilder zeigten oft nicht das, was die Zeugen tatsächlich gesehen hatten. Dies lag zum einen daran, dass sie keine professionellen Kameraleute waren. Zum anderen waren sie von einem völlig unvorhersehbaren Ereignis überrascht worden und hatten nicht die passende Ausrüstung wie etwa Stative oder Ersatzfilme parat. Außerdem hatten auch die automatischen Belichtungs- und Fokussiersysteme der Kameras die Aufnahmen in einigen Fällen „verdorben“. Es gab aber noch einen weiteren möglichen Grund, warum auf einigen Fotos nicht das abgebildet war, was die Zeugen beobachtet hatten: Wenn von einem Objekt nicht nur sichtbares Licht, sondern zeitgleich auch Infrarotlicht ausgesandt wird, dann kann es zur Auslöschung des eigentlichen Bildes auf dem Filmmaterial kommen. Dieser Umstand wurde 1839 von John Herschel entdeckt und wurde später als ‚Herschel-Effekt’ in der Fotografie bekannt. Es gibt keinen direkten Beleg dafür, dass die UFOs Infrarotlicht abgestrahlt haben, aber zumindest wäre dies ein akzeptables Erklärungsmodell für die scheinbar ‚misslungenen’ Fotos.

 

Das wohl berühmteste Foto der Belgischen UFO-Welle wurde am 4. oder 7. April 1990 in Petit-Rechain, Provinz Lüttich, mit einer Praktika-Spiegelreflexkamera und einem 200 ASA-Film aufgenommen. Das Farbdia zeigt genau das, was die meisten Zeugen während der Sichtungswelle beobachtet hatten:

 

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ein dunkles, fliegendes Dreieck mit drei großen weißen Scheinwerfern in den Ecken und einem kleineren, rötlichen Licht in der Mitte. Der Zeuge P.M., der das Foto geschossen hatte, und seine Lebensgefährtin wurden mehrfach interviewt und für glaubwürdig befunden. Auch das Dia wurde eingehend analysiert und kein Hinweis darauf gefunden, dass es gefälscht sein könnte. Die Forscher von der SOBEPS gingen bei der Analyse sogar soweit, dass sie zunächst mit einer baugleichen, später sogar mit der Kamera des Zeugen versuchten, das Bild zu reproduzieren. Dazu bauten sie ein Modell des UFOs, beleuchteten die „Scheinwerfer“ mit vier 1,5V-Glühbirnen und hängten das Modell vor dem nächtlichen Himmel an einem Faden auf. Bei den über 100 Experimentalbildern versuchten die Forscher insbesondere die Leuchteffekte der Scheinwerfer auf dem Originaldia nachzubilden, doch es gelang ihnen nicht annähernd. Es bleibt jedoch anzumerken, dass auch bei einer derart umfassenden Analyse und dem Feststellen der „Echtheit“ des Bildes immer ein gewisser Restzweifel bestehen bleibt. Aber selbst, wenn dieses eine Bild letztendlich doch gefälscht sein sollte, würde das natürlich nichts an der Realität der Belgischen UFO-Welle ändern - dies sei hier noch einmal ganz klar gesagt.

 

Bei all den Fakten, die über die außergewöhnlichen Ereignisse während der Belgischen Sichtungswelle zusammengetragen wurden, drängen sich am Schluss zwei Fragen auf: Warum Belgien? Und: Haben die UFOs eine Agenda, die sie verfolgen? Für die erste Frage könnte es eine ebenso einfache wie verblüffende Erklärung geben: Belgiens Autobahnen sind in der Nacht beleuchtet! Aus dem Weltall betrachtet ist Belgien einer der hellsten Flecken in Europa. Viele der UFOs flogen entlang von Autobahnen und Landstraßen, wobei sie von den Zeugen aus dem Auto heraus beobachtet wurden. So auch ein rautenförmiges Flugobjekt mit drei weißen, im Dreieck angeordneten Lichtern und einem zentralen roten Blinklicht, das die Gendarmen N. und P. am Abend des denkwürdigen 29. November 1989 bei Kelmis auf der durch Natriumdampflampen hell erleuchteten N3 bis zur Grenze mit Deutschland verfolgen konnten: „Zwischen den beiden Grenzposten, genau dort, wo die Straßenbeleuchtung aufhört, wechselt das UFO seine Richtung [Hervorhebung im Original]. Es dreht nach rechts ab und verschwindet, für die Gendarmen nicht mehr sichtbar, hinter einem Hügel.“ (UWüB, S. 59)

 

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Bevor man sich über die zweite Frage Gedanken machen kann, ist es zunächst notwendig, sich eine Arbeitshypothese zurechtzulegen. Die Autoren des hier vorgestellten Dossiers ‚UFO-Welle über Belgien’ sind bei der Interpretation der Sichtungen vorsichtig und zurückhaltend. Sie favorisieren mehrheitlich die extraterrestrische Hypothese (ETH), sind aber gegenüber der interdimensionalen Hypothese (IDH; vgl. Vallée: Dimensionen) aufgeschlossen, da einige der von ihnen während der Belgischen Welle erhobenen Daten nur unzureichend mit außerirdischen Besuchern (im engeren Sinne) erklärt werden können. Lucien Clerebaut stellt auf Grundlage der ETH im Kapitel ‚Die sanfte Methode’ die folgenden Vermutungen über eine mögliche Agenda der UFOs an (UWüB, S. 666 f): „Diese Methode würde darin bestehen, dass man sich recht häufig in einer bestimmten, ziemlich kleinflächigen und dicht besiedelten Region zeigt, wie etwa im Hudson Valley oder im Süden Belgiens geschehen. Die Zeugen der Sichtungen, die Schauplätze (Land, Region) und auch die mit der Sammlung der Daten befassten Personen sowie die hinter ihnen stehende Organisation weisen keine Besonderheiten auf. Sie sind keine ‚Auserwählten’. Es reicht aus, dass die Information die Chance erhält, weitergegeben zu werden. Alle sozialen Schichten müssten einbezogen werden, damit die Bewusstseinsbildung an der ‚Basis’ ansetzt und in das kollektive Unbewusste einfließen kann. Die UFOs fühlen sich nicht von den Autobahnlichtern angezogen, sondern von den Fahrzeuginsassen. Um eine Banalisierung der Angelegenheit zu vermeiden, sind Kontrasteffekte notwendig. Über eine bestimme Zeit hinweg geschieht zunächst nichts, bis überall ‚Strohfeuer’ auflodern. Es dürfte genügen, in bestimmten Augenblicken ein verstärktes Signal zu erzeugen – wie geschehen!

Die gesamte Phänomenologie der Belgischen UFO-Welle scheint in der Tat einer geschickten Mischung von der Art eines ‚ich mache so weit auf mich aufmerksam, dass sie sich wundern, aber nicht zu sehr, damit sie sich nicht beunruhigen’ nachempfunden. Diese Pädagogik bereitet uns gewissermaßen auf das möglicherweise eintretende wichtigste Ereignis der Menschheitsgeschichte vor.“

 

 

Im Folgenden finden Sie einige Links zur Belgischen UFO-Welle:

 

RTL Explosiv Magazin (1989)

Sprache: Deutsch

zum Video

 

Wilfried de Brower, Ex-Stabschef der belgischen Luftwaffe, über die Belgische UFO-Welle (National Press Club Washington, 2007)

Sprache: Englisch

zum Video

 

Belgian UFO-Wave: Retired General Wilfried De Brower says incredible UFO case is still a mystery (2014)

Sprache: Englisch

zum Video

 

Belgischer Generalmajor a.D. bestätigt unidentifizierte Flugobjekte über Belgien – grenzwissenschaft-aktuell (2009)

Sprache: Deutsch

zur Seite

 

Belgian UFO Wave - Riddle of the Skies (1999)

Sprache: Englisch

zum Video (ab Min. 8:13)

 

Belgische UFO-Welle: Ist das berühmte UFO-Foto eine Fälschung? (Exopolitik Deutschland, 2011)

Sprache: Deutsch

zur Seite

 

The Belgian Wave and the Photos of Ramillies - August Meessen (2011)

Sprache: Englisch

zum PDF-Dokument

 

What are the Triangles? - Richard Dolan

Sprache: Englisch

zum PDF-Download

 

Wave of flying Triangles and Boomerangs over Poland: UFOs or secret NATO Crafts?

Sprache: Englisch

zum PDF-Download

 

Illinois UFO, January 5, 2000 - The Edge of Reality - Darryl Barker (2001)

Sprache: Englisch

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